Freitag, 26. April 2019

Die GRÜNEN und Ihr Problem


Wenn ein Robert Habeck, der selbst genug Industrie-Dreck am ökologischen Stecken hat, sich gegenüber einem Herrn Palmer mokiert, dann zeugt das nicht nur von fehlender Parteigröße, sondern ist letztlich zum Lachen.
Unglaubwürdiger geht es kaum. Als Zuarbeiter von Tönnies in erbärmlichen Diskussionen um vermeintliche "Bio"Sicherheit noch zu behaupten, man habe grüne Werte im Herzen, war Wahlkampagne auf dem Weg nach Berlin. Behaupte ich - ohne den Anspruch auf Wissen zu erheben. Denn: in dubio pro reo, ehe man den Rücktritt fordet.
Dass sich dann Mitläufer der Partei dem Lamento von oben anschließen, wundert auch nicht - der aktuelle #grüne Kurs ist Mainstream.
Okay - das kann die Welt verändern und ich hoffe darauf. Mir sind die Grünen lieber als andere - auch wenn ich ihnen gewiss nicht kritiklos gegenüber stehe.
Macht mich das jetzt zum Antidemokraten? Weil ich nicht blank öko, nicht vegan und noch dazu hellhäutig bin? Weil ich hier die männliche Form benutze, statt sie zu verweiblichen, was ich im Grunde genommen richtiger finde - aber nicht tue, um zu provozieren. Um zum Nachdenken anzuregen.
Macht mich der Verweis darauf, dass ich eine bestimmte Hautfarbe habe, zur Rassistin?
Nein - erst wenn ich sie bewerte! Und DA hängt es doch! Es liegt ein Unterschied zwischen Benennen und Bewerten. (Und ich muss zugeben: VOR der Welle um den vermeintlichen Rassismus ist mir die Hautfarbe der Leutschen nichtmal aufgefallen - ich bin diesbezüglich farbenblind)

Dass nun mal wieder reflexhaft der Rücktritt gefordert wird, zeugt doch nur davon, dass diejenigen, die Boris' Schnelligkeit kommentieren und beklagen, selbst keinen Deut besser sind. Gedankenlos den Rücktritt eines erfolgreichen Politikers zu fordern, weil er - zugegebenermaßen wenig ästhetisch, wenig stilvoll und unbedacht - auf den positiven Rassismus unserer Zeit hinweist, ist lachhaft.

Nicht Palmer ist rassistisch, sondern diejenigen, die den positiven Rassimus betreiben und damit allen, die tatsächlich von Rassismus betroffen sind, einen Bärendienst erweisen, indem sie - so wie Boris es benennt - eine verfälschte Gesellschaftssituation abbilden.
DARUM ging es. Und nicht um eine Bewertung der Hautfarbe, der Religion oder anderer persönlicher Merkmale. Dass sich Menschen durch Palmers Post rassistisch diskriminiert fühlen, ist eigentlich nicht sein Fehler - sondern der der Bahn. 
Auch "positiver Rassismus" ist Rassismus - und er ist es erst dann NICHT mehr, wenn Hautfarbe so egal ist, dass die Abbildung der Wirklichkeit entspricht. Das tut sie nicht. Punktum. 
Denn sowohl in der ersten Bahnklasse als auch in den Riegen der Aufsichtsräte dominieren - wie einst in der Polis des antiken Athen - RICHTIG: die weißen Männer!
Aber, zugegebenermaßen - lieber Boris.... nochmal ein Rhetorikseminar, ein kleiner Exkurs in die Medienwissenschaften, eine kurze Sekunde der Umformulierung, dann klappt auch der Weg in die oberste 'Grüne Riege", wie Herr Habeck es vorlebt.
Willste gar nicht?! GUT SO!
Die #GRÜNEN tun gut daran, Dich zu behalten - damit der Mainstream auch noch Stromschnellen hat!